Kambodscha

Siem Reap

Mit einem Boot und offenen Truck ging es für uns von Don Det in Richtung kambodschanische Grenze. Dort wurden wir nach dem Ausreise-Schalter zu einem kleinen Tischchen geschickt, an dem ein Mann auf uns wartete, der uns dann das Visum für Kambodscha ausstellen sollte. Da wir uns im Vorfeld informiert hatten, wussten wir, wie viel ein Visum kostete. Der Mann am Tischchen wollte jedoch von jedem 4 $ mehr haben, ohne dafür eine plausible Erklärung zu haben. Nach langem Hin und Her fragten wir ihn schließlich direkt, ob es sich dabei um Schmiergeld handelte und er bestätigte dies sogar. Als wir uns (berechtigterweise) weigerten, die extra 4 $, die in seine Tasche wandern sollten, zu bezahlen, wurde er erst laut und stellte er sich dann stur und meinte nur, wir könnten uns ja an die Polizei wenden. Er würde uns nicht mehr helfen. Wir waren zum Glück nicht die Einzigen, die schon aus Prinzip kein Schmiergeld bezahlen wollten und so standen wir schließlich mit zwei Franzosen da, ratlos darüber, wie wir nun an unser Visum kommen sollten. Da auf der anderen Seite der Grenze unser Anschlussbus wartete, wurden wir immer unruhiger und liefen schließlich (dank des Tipps eines laotischen Reiseführers) einfach mal Richtung Kambodscha los. Und da war sie dann tatsächlich auch: die offizielle Visa-Stelle. Ohne Probleme - und zum offiziellen Preis - erhielten wir unsere Stempel und konnten unsere Reise endlich fortsetzen.

Etwas Ähnliches spielte sich ab, als wir in Siem Reap dann eine SIM-Karte kaufen wollten. Der Kiosk-Besitzer verlangte plötzlich das doppelte des Preises, mit dem geworben wurde. Als wir daraufhin erklärten, dass wir die Karte für diesen Preis nicht kaufen wollten, rückte er zunächst mein Handy nicht mehr raus. Als wir es ihm dann aus der Hand rissen und gehen wollten, rastete er komplett aus, brüllte uns an und drohte uns mit der Polizei. Ja, das waren unsere ersten Eindrücke von den Einheimischen in Kambodscha. Es konnte nur besser werden...

Angkor Wat, Ta Prohm, Bayon, ...

Bei einer Reise nach Kambodscha durfte natürlich eines nicht fehlen: ein Besuch des bekannten Unesco Weltkulturerbes Angkor mit seinen über 1.000 Tempeln und Heiligtümern! Und so machten wir uns an zwei Tagen auf Entdeckungstour. Wir schauten (gemeinsam mit gefühlt 25.000 anderen) den Sonnenaufgang über Angkor Wat, fühlten uns wie Lara Croft im Ta Prohm und kletterten auf den Bayon und viele andere Tempel, deren Namen ich bereits nach 2 Minuten wieder vergessen hatte. An jeder Ecke gab es etwas zu sehen uns zu entdecken. Trotz der leider oftmals viel zu überfüllten Tempel hatten die Orte etwas Magisches.

Wasserdorf Kampong Phlouk

Da wir neben den typischen Touri-Sehenswürdigkeiten noch mehr von Kambodscha sehen wollten, mieteten wir uns einen Roller und machten uns auf den Weg in das Wasserdorf Kampong Phlouk. Am Dorfeingang trafen wir auf einen Mann mit seinem kleinen Sohn, der es sich sodann gleich zur Aufgabe machte, uns herumzuführen. Er klärte uns darüber auf, dass im Moment Trockenzeit herrschte und die Häuser deshalb nicht im Wasser standen. Stattdessen bauten die Bewohner darunter Gemüse und weitere Pflanzen an. Wir wurden eingeladen, uns sein Haus anzuschauen. Dabei handelte es sich jedoch eher um eine aus ein paar Brettern zusammengebaute Hütte auf vier Stelzen, in der er mit seiner Frau und seinen zwei Kindern lebte. Jedes Jahr zur Regenzeit müssen viele der Bewohner ins Kloster auf dem Berg ziehen, da ihre Häuser nicht hoch genug gebaut sind und überschwemmt werden, so auch seine Hütte. Unglaublich, unter was für Verhältnissen diese Menschen dort leben.

Koh Rong & Koh Rong Sanloem

Nach Siem Reap ging es für uns mit dem Nachtbus in den Süden Kambodschas. Die beiden Inseln Koh Rong und Koh Rong Sanloem waren einfach nur traumhaft. Spontan verließen wir das Speed Boat schon einen Stop vor unserer eigentlichen Anlegestelle und landeten so im Hostel "Reef on the Beach". Die beste Entscheidung! Wir mieteten uns ein Zelt direkt am Strand und konnten so vom Bett aus die Wellen beobachten. Mit einem Roller erkundeten wir den Rest der Insel, was eher schlecht als recht ging, denn Straßen gibt es auf der Insel nicht wirklich. Wir blieben mehr als nur einmal stecken, doch das war es auf jeden Fall wert. Sowohl Koh Rong, als auch die Nachbarinsel Koh Rong Sanloem sind das absolute Paradies (wenn man genug Bargeld dabei hat, den Kartenzahlung ist fast unmöglich).

Seht selbst...