Ubud

An unserem ersten verlängerten Wochenende stand Ubud auf dem Plan, ein zauberhafter Ort, umgeben von Reisfeldern und Palmenwäldern. Nach 1,5 Stunden Fahrt mit dem Roller erreichten wir unsere Unterkunft "Sari Villa Ubud" und machten uns kurze Zeit später auf den Weg ins Zentrum. Hier gönnten wir uns eine kleine Erfrischung im "F.R.E.A.K. Coffee", probierten uns durch einen Schokoladen-Laden und trafen uns anschließend mit Franzi und Joni, um über den traditionellen Markt zu schlendern.

Am nächsten Tag standen Wasserfälle auf dem Programm. Mit unseren Rollern düsten wir über teilweise unbefestigte Straßen und gelangten schließlich zu unserem ersten Wasserfall, den wir ganz für uns alleine hatten. Hier genossen wir die Ruhe und schossen ein Foto nach dem anderen. Bei einem Versuch, mal wieder das perfekte Instagram-Foto zu kreieren, ist Luca leider baden gegangen, ganz zu unserem Vergnügen.

Als wir nach unserer Erkundungstour wieder zurück zu unseren Rollern kamen, bat uns eine Touristin um Hilfe: ein kleiner Welpe war wohl in die Schlucht gestürzt und kam nicht mehr heraus. Das war das Stichwort für Joni, den leidenschaftlichen Kletterfan, der sich sofort der Herausforderung annahm und den malträtierten Vierbeiner nach ein paar Anlaufschwierigkeiten wieder nach oben beförderte. Wir übergaben ihn einem Einheimischen, der versprach, sich um ihn zu kümmern, und machten uns dann auf den Weg zum nächsten Wasserfall: dem Leke Leke Waterfall. Nachdem wir wieder Material für Instagram gesammelt hatten, führte uns der Weg zum Wasserfall über marode Brücken und glitschige Felsen. Hier war es dann vorbei mit der Ruhe, denn eine Schar Asiaten wartete bereits, um Fotos zu schießen. Das konnte eine längere Angelegenheit werden, aber es war das Warten definitiv wert und auch den Regenschauer, den wir auf dem Heimweg abbekamen. Bevor wir zurück zur Unterkunft fuhren, gönnten wir uns noch eine Erfrischung und eine Schaukeleinheit in einem Warung und freuten uns schon auf das Abenteuer am nächsten Tag: eine Wanderung auf den Mount Batur.

Der nächste Morgen startete früh um 02:00 Uhr. Nach zwei Stunden Fahrt machten wir eine Rast und bekamen Pfannkuchen mit 3 Stückchen Banane und Schokoladensoße als Stärkung. Kurze Zeit später begann dann der Fußmarsch auf den Mount Batur, ein aktiver Vulkan. Mit von der Partie waren Luca, Franzi, Joni und drei Freunde von Luca, die zufällig zur gleichen Zeit in Ubud waren. Ausgestattet mit Taschenlampen wanderten wir knappe 2 Stunden im Gänsemarsch den steilen Hang hoch und erreichten den Gipfel völlig verschwitzt kurz vor Sonnenaufgang. Wir machten es uns über den Wolken auf Decken gemütlich, bekamen nochmals Frühstück gereicht (ein (sehr sehr) hart gekochtes Ei und zwei Scheiben weißen lapprigen Toast) und warteten. Die Temperaturen oben waren eisig und trotz Pulli, Regen- und Daunenjacke froren wir, aber was dann kam, war all die Mühe wert. Innerhalb kürzester Zeit ging die Sonne auf und tauchte die umliegende Landschaft in die schönsten Farben. Der Abstieg stellte nochmals eine Herausforderung dar, da mit jedem falschen Schritt eine kleine Felslawine ausgelöst werden konnte. Gutes Schuhwerk ist unverzichtbar (auch wenn der ein oder andere es auch in Flip-Flops und Crocks geschafft hat).

Da uns Ubud so gut gefallen hatte, fuhren wir ein paar Wochen später nochmals hin. Glück im Unglück hatten wir, als Lucas Reifen in einer Kurve plötzlich platzte. Wäre dies ein paar Minuten früher bei 80 km/h auf dem Highway passiert, wäre er wahrscheinlich nicht so glimpflich davongekommen. Da sich in unmittelbarer Nähe eine Werkstatt befand, konnten wir nach einem kurzen Boxenstopp weiterfahren.

Unsere Unterkunft für die Nacht war das "Junjungan Suite", das etwa 10 Minuten vom Zentrum entfernt war. Das Hotel war umgeben von Reisfeldern und Palmen und ideal, um zu Entspannen. Am nächsten Morgen fuhren wir bereits vor Sonnenaufgang los zu den Tegallalang Reisterrassen. Hier war zu dieser Tageszeit noch keine Menschenseele und wir konnten in aller Ruhe durch die Reisterrassen schlendern. Zu empfehlen ist auf jeden Fall auch das "Tis Café". Hier verbrachten wir den halben Mittag auf Sitzsäcken und im Pool mit herrlichem Blick über die Reisfelder, bevor wir uns später wieder auf den Heimweg machten.

Kurz vor unserer Abreise aus Bali, wollten wir noch ein letztes Mal nach Ubud. Leider meinte es das Wetter dieses Mal nicht so gut mit uns, denn kaum waren wir aus Denpasar raus, begann es wie aus Eimern zu schütten. Wir legten also eine kleine Pause ein (die sich etwas in die Länge zog) und genossen ein Süppchen unter dem Dach am Straßenrand. Als es auch eineinhalb Stunden später noch nicht heller wurde, beschlossen wir, trotz Regen weiterzufahren. Perfekt ausgestattet mit Regenponcho und Plastiktüten, bahnten wir uns den Weg Richtung Ubud. Teilweise konnte man nicht mal mehr die Straße sehen, da alles überschwemmt war. Wir schafften es schließlich doch noch in die Unterkunft und machten uns einige Zeit später auf ins "Clear Café", wo neben uns Goldfische schwammen. Da es auch am nächsten Tag noch nicht viel besser aussah, starteten wir den Morgen mit einer super healthy Smoothie Bowl und verbrachten den Rest des Tages damit, unsere weitere Reise durch Südostasien zu planen. Unser letzter Tag in Ubud sollte etwas ganz Besonderes werden. Wir brachen früh morgens zum Wassertempel "Pura Tirta Empul" auf, um uns von allem Bösen reinigen zu lassen. Hierfür musste man sich von links nach rechts unter jedem der 30 Wasserspeier reinigen. Als wir nach diesem Ritual endlich mal wieder komplett sauber waren, fuhren wir ins "Kubu" Café und ließen den Tag bei grandioser Aussicht ausklingen.


Schau dir auch meine anderen Beiträge zu Indonesien an