Mit dem Flugzeug ging es von Mandalay über Bangkok nach Luang Prabang in Laos. Hier warteten unzählige Cafés, französische Kolonialarchitektur und Märkte auf uns. An jeder Ecke begegneten wir Mönchen in bunten Gewändern, die mit ihren Almosen-Bechern durch die Straßen zogen. Um auch etwas von der Umgebung zu sehen zu bekommen, mieteten wir uns einen Roller und fuhren zum eine Stunde entfernten „Kuang Si Wasserfall“. Wir fuhren durch kleine staubige Dörfer, vorbei an Schulen und spielenden Kindern, sahen faszinierende Buddha Statuen, Reisfelder und die Berge in der Ferne. Wir waren überwältigt. Viel überwältigender waren aber dann die blauen Naturpools, wegen denen wir überhaupt gekommen waren. Bevor wir zum eigentlichen Wasserfall gelangten, kamen wir an mehreren von Bäumchen umgebenen Pools vorbei, wo Wasser über weiße Kalksteinfelsen in aquamarinfarbene Becken floss. Hier konnten wir baden und über die Steine spazieren, ehe wir uns an den nicht ganz einfachen Aufstieg zur Quelle des Wasserfalls machten. Der Weg führte uns über überflutete Treppenstufen und staubige Wege, die von tausenden Spinnennetzen gesäumt waren (der Alptraum schlechthin für mich). Oben angekommen (ich überstand den Weg nur, da ich die Augen zumachte und Luca mich führte) waren wir erneut sprachlos über die einzigartige Schönheit des Ortes. Glasklares Wasser wartete mit einer Abkühlung auf uns, während wir auf unser Essen warteten. Das Restaurant befand sich unmittelbar bei den Quellen und servierte den besten Fried Rice und Vegetables.
Am nächsten Tag ging es für uns mit unserem spritzigen pinken Roller und anschließend mit einem Boot zur "Pak-Ou" Tempelhöhle. Definitiv keine gute Idee, denn was wir dort zu sehen bekamen war einfach nur schrecklich. Den ganzen Weg hinauf zu den Höhlen wurden uns Vögel in kleinsten Käfigen zum Kauf angeboten. Darunter auch ein Adler, der in einen viel zu kleinen Käfig gepfercht wurde und bereits blutete. Völlig aufgebracht stritten wir mit der Frau darum, den Vogel frei zu lassen, doch diese konnte unsere Aufregung leider gar nicht verstehen. Tierquälerei scheint dort wohl normal zu sein.
Der letzte Tag wartete wieder mit einer Besonderheit auf uns: die „Living Land Farm“. Dieses kleine Unternehmen unterstützt sieben laotische Familien, die auf der Farm leben, Reis anbauen und Landwirtschaftsstudenten einstellen, um ihnen die Landwirtschaft näher zu bringen. Und genau dort durften wir einen halben Tag verbringen und alles über die 14 Schritte des Reisanbaus lernen, inklusive einer Runde pflügen mit dem hauseigenen Wasserbüffel Susan, Setzlinge pflanzen und Dreschen der Reispflanzen. Wir zogen also die Bambushüte auf, die Schuhe aus und machten unsere Hände - oder besser gesagt, die Füße - schmutzig. Nach ein paar Theorieeinheiten ging es für uns nämlich zu den Reisfeldern und rein in den warmen Schlamm (inklusive Büffel-Kacke), wo wir größte Mühe damit hatten, nicht umzufallen. Mit Susan zogen wir einige Runden durch das Feld und pflanzten anschließend Setzlinge, immer schön in einer Reihe, während wir ein traditionelles laotisches Lied trällerten, um eine gute Ernte zu fördern. So ging es Schritt für Schritt durch die 14 Etappen, einschließlich Dreschen und anschließendem Trennen der Reiskörner von der Schale (nur wer diesen Schritt erfolgreich absolvierte, konnte eine würdige laotische Ehefrau werden).
Nach einer etwas unbequemen Fahrt in einem komplett überfüllten Minivan (inklusive gackernder Hühner und Küken in einem Karton) erreichten wir schließlich Vang Vieng, eine kleine Stadt, die früher für ihre exzessive Party-Szene berühmt war. Mit einem Roller erkundeten wir die Umgebung und fuhren zu einer der Lagunen, waren jedoch relativ schnell überzeugt davon, dass man auf diesen staubigen Straßen besser mit einem Buggy unterwegs war. Und so mieteten wir uns am darauffolgenden Tag einen dieser Vierräder und heizten über die staubigen Straßen zu den schönsten Lagunen, in denen einheimische Kinder auf Holzbooten und alten Traktorschläuchen spielten. Zum Glück hatten wir unsere Buffs als Mundschutz an, denn der Staub saß in jeder Ritze. Die Fahrt war vor allem für Luca ein Highlight. Er heizte über die Straßen, als ob es kein Morgen gäbe. Als wir am Abend wieder im Hotel ankamen, waren wir von oben bis unten rot bestäubt.
Eine weitere berühmte Aktivität in Vang Vieng ist das sogenannte Tubing. Mit Traktorreifen ausgestattet, erreichten wir mit einem Tuk Tuk den sich fünf Kilometer weiter stromaufwärts befindenden Einstiegspunkt und machten uns in den Reifen auf die dreistündige Fahrt den Fluss entlang. Die Kulisse war traumhaft und alle paar hundert Meter konnte man bei einer der Bars anhalten, um sich etwas zu Trinken und anderen Proviant mit auf den Weg zu nehmen. Obwohl wir ein paar Mal in dem zu seichten Wasser hängen blieben, schafften wir es schließlich erschöpft aber glücklich und unverletzt ins Ziel.
Der Weg zu den 4.000 Islands oder genauer gesagt nach Don Det hatte es in sich: nach 4 Stunden in einem mehr als überfüllten Bus mussten wir für 12 weitere Stunden in einen Schlafbus umsteigen, um dann schließlich mit einem weiteren vollgepackten Bus und einem Boot auf die kleine Insel im Süden von Laos zu gelangen. Und all das mit Magen-Darm, dass es krachte. Doch die lange Reise hatte sich gelohnt. Bereits ab dem ersten Moment fühlten wir uns auf der Insel wohl. Chillige Restaurants lockten mit leckerem Essen, bequemen Sitzmöglichkeiten und lässiger Musik, zwischen den Hütten rannten Hühner, Hunde, Kühe, Schweinchen, Katzen und Kinder umher und unser kleiner Bungalow lag mit seinen Hängematten direkt am Fluss. Hier ließ es sich, trotz der Einfachheit, aushalten. Wir mieteten uns Fahrräder und umrundeten die Insel Don Det sowie die Nachbarinsel Don Khone. Auf unserem Weg kamen wir an Holzhütten, winkenden Kindern und jeder Menge Kühen vorbei. Auf Don Khone besuchten wir die „Li Phi Falls“, viele kleine Wasserfälle, und kletterten mit Flip-Flops über die Felsen. Als uns auf dem Heimweg eines der Fahrräder kaputt ging, kam ein kleiner Junge angerannt und wollte uns helfen. Einfach nur süß! Am nächsten Tag schlossen wir uns einer Kayak-Tour an und sahen so noch ein paar mehr der 4.000 Inseln. Was für ein gelungener Abschluss für unsere Tour durch Laos.
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