Atemberaubende Ostküste

Geheimtipp Surfhouse & Delfintour

Der nächste Trip stand bevor: dieses Mal sollte es an die Ostküste Sansibars, genauer gesagt an den Kitesurf Hotspot Paje, gehen. Mr. Cheaper - den wir mittlerweile nur noch Mr. Always Late nannten, da er noch kein einziges Mal pünktlich war - brachte uns zu unserer Unterkunft, dem Surfhouse Paje, das einem netten jungen Paar aus Polen, Kasha und Mike, gehörte. Zu dem Haupthaus reihten sich außerdem drei Bungalows und ein privater Zugang zum Strand. Als wir das erste Mal auf die Veranda traten waren wir so überwältigt von dem Anblick, dass es uns die Sprache verschlug: schneeweißer Sand, azurblaues Wasser, Palmen und Hängematten nur für uns! Hier konnte man die Seele baumeln lassen und selbst die aufdringlichen Massai, die wir mittlerweile schon als nervig und nicht mehr lustig empfanden, konnten unsere Stimmung nicht trüben. Wir fühlten uns so wohl im Surfhouse, dass Alice und ich es gleich nochmal für unsere letzten Tage auf Sansibar buchten.

Noch schlagartiger als der Gezeitenwechsel änderte sich hier jedoch das Wetter. Erstrahlte der Himmel wenige Augenblicke zuvor noch in einem satten blau, so näherte sich kurze Zeit später eine bedrohliche schwarze Wolkenfront. Höchste Zeit für die Fischer ihren Fang an Land zu bringen. Mit im Netz war ein gigantischer Riesenrochen, den sie uns Neugierigen stolz präsentierten - das Abendessen war gesichert!

Ein lang gehegter Traum sollte am nächsten Morgen wahr werden: schwimmen mit wilden Delfinen. Gestärkt durch ein leckeres Frühstück, das Benni für uns zubereitete, machten wir uns um 05:30 Uhr auf den Weg nach Kizimkazi. Dort angekommen stiegen wir in ein kleines Fischerboot um und fuhren raus aufs offene Meer. Und da waren sie, diese faszinierenden Geschöpfe. Sie zogen an uns vorbei, tauchten unter unserem Boot hindurch und sprangen aus dem Wasser. "Jump in! Jump in!" rief uns unser Kapitän zu. Und das taten wir. Taucherbrille auf und rein ging es ins kalte Nass. Unbeschreiblich dieses Gefühl! Sogar ein Baby-Delfin war unter dem Schwarm.

Überwältigt und noch völlig fertig von dem Adrenalinschub merkte ich erst wieder im Boot, dass sich neben den Delfinen auch eine ganze Reihe Quallen im Wasser befanden. Doch die Freude darüber, endlich mit wilden Delfinen geschwommen zu sein, machte die Schmerzen ganz klar wett.



Ostküste die Zweite

Der zweite Trip an die Ostküste führte uns für die ersten Tage nach Matemwe, abseits der Touristenströme. Verlassene Sandstrände soweit das Auge reichte, Palmenwälder und die unglaublichsten Sonnenaufgänge erwarteten uns dort; also die perfekte Location für ein paar tolle Urlaubsfotos. Das i-Tüpfelchen unseres Aufenthaltes war die Entdeckung, dass wir zum ersten Mal seit vier Wochen wieder warmes Wasser zum Duschen hatten - zumindest für die ersten 5 Minuten.

Kiwengwa hieß der Ort für unsere zweite Etappe. Außer den zahlreichen Schmuckständen der Massai gab es hier jedoch nicht sehr viel zu sehen. Eine nette Bekanntschaft schlossen wir trotz allem und bekamen zudem noch von dem Dreikäsehoch beigebracht, wie der perfekte Handstand à la Mini-Massai auszusehen hatte.

Ab hier trennten sich dann unsere Wege: Jasi, Lena und Kira zogen weiter nach Bwejuu, während es Alice und mich nochmal ins Surfhouse nach Paje zog. Zum ersten Mal nutzten wir die einzigartige Küche und kochten unter freiem Himmel und mit Sand zwischen den Zehen.

Dort mussten wir auch feststellen, dass Dala Dala fahren nicht gerade zu Alice` Lieblingsbeschäftigungen zählte; ihre Hühnerphobie erreichte ihren Höhepunkt, als wir in einem offenen Dala Dala saßen und es plötzlich unter der Sitzbank gegenüber lauthals losgackerte. Vor Schreck wäre sie beinahe aus dem fahrenden Kleinlaster gesprungen, ganz zur Erheiterung der anderen, ausschließlich männlichen, Fahrgäste.

Zum Abschied dann noch ein weiterer Schreck: in unserem Badezimmer hatte sich heimlich ein unerwünschter Untermieter einquartiert. Das schwarze Etwas, von dem wir immer nur ein Beinchen zu sehen bekamen, ließ sogar die sansibarische Putzfrau laut aufschreien. Schnell war klar: ein Fachmann musste her! Der schaffte es schließlich nach einem unerbittlichen Kampf das Tier zu bezwingen und kam völlig erschöpft mit dem Unterlegenen auf einer Schaufel aus dem Zimmer. Doch wider Erwarten befand sich darauf nicht ein Riesenmonster, sondern eine niedliche kleine schwarze Echse. Auf  Nachfrage stellte sich dann allerdings heraus, dass diese eigentlich gar nicht so niedlich war, sondern hochgiftig. Glück gehabt!



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