Das wohl authentischste und beeindruckendste Erlebnis und eines meiner persönlichen Highlights war unsere Wanderung nach Fukuchani Village. Um diesen ursprünglichen Ort inmitten von nichts als Büschen und Bäumen zu erreichen begaben wir uns (in Flip Flops) mit Guide Joey auf einen langen und anstrengenden Fußmarsch, über Stock und Stein, vorbei an Kühen, Ziegen und uralten Riesenbäumen. Nachdem wir zum gefühlt 15. Mal von Joey "just 10 more minutes" hörten (auf die Zeitangaben in Sansibar ist nicht wirklich Verlass), kamen wir endlich im Dorf an, wo wir von allen Seiten skeptisch begutachtet wurden - Weiße kamen hier nicht allzu oft des Weges.
Das war wohl auch der Grund, weshalb uns sämtliche Bewohner Fukuchanis mit einigen Metern Sicherheitsabstand zum Hauptplatz folgten. Dort wurden extra für uns Kokosnüsse von den Palmen geholt, aus denen wir zuerst das Wasser trinken und anschließend das Fruchtfleisch essen durften; immer unter Beobachtung mehrerer Dutzender Augenpaare. Nach zahlreichen Überredungsversuchen trauten sich die Kinder schließlich näher an uns fremde Wesen heran und nahmen unser Angebot, die Kokosnüsse mit ihnen zu teilen, freudig an.
Bevor wir uns auf den zweistündigen Rückweg machten (den die Kinder dort übrigens täglich zurücklegten, um zur Schule zu gelangen!), lud uns der Bürgermeister (???) des Dorfes zum Essen zu sich nach Hause ein. Nach dem obligatorischen Händewaschen in einer herumgereichten Schüssel mit Wasser gab es Fisch und Süßkartoffeln, die seine Frau auf offenem Feuer zubereitete, und Orangen. Gespeist wurde auf dem Fußboden im einzigen Raum des Hauses, der der Familie normalerweise als Schlafraum diente. Unglaublich, wie ein so einfaches Gericht so lecker schmecken kann!
Da wir einen anderen Rückweg gingen als den, den wir gekommen waren, durften wir noch bei Joey zu Hause vorbeischauen, wo wir prompt erneut zum Essen eingeladen wurden. Es gab Reis und wir aßen alle mit den Händen aus derselben Schüssel. Für das letzte Stück zurück nach Nungwi mussten wir ein Dala Dala nehmen. In diesen Kleinbus wurde alles und jeder hineingezwängt, ganz nach dem Motto: "Einer geht noch rein!" 20 Minuten, die uns wie eine Ewigkeit vorkamen, und gefühlt 1.000 Schlaglöcher später hatten wir es völlig erschöpft nach Hause geschafft.
Asante sana an Joey und die Bewohner von Fukuchani Village für dieses einmalige Erlebnis!
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